“No End of Vinyl” reviewed by De:Bug

No End of Vinyl
“Des Ende des Vinyls” winkte 1999 am Horizont, als Pure seinen Kommentar dazu in der Form zweier intensiver Drones aud fer Grundlage von Auslaufrillen aud Mego herausbrachte, als 3”-CD. Nun, es kam anders. Das schmucke Format des Originals ist mausetot (begleitender Reissue: als Free Download bei Crónica); dessen großem Bruder, in del jetzt die Fortsetzung erscheint, ist das Lachen vergangen. Die Weggefährten und Freunde, die Pure zur Reinterpretation und mithin Bestandsaufnahme 2013 geladen hat, gehen an ihre so frei gestellte Aufgabe ganz unterschiedlich heran: Einbeziehung weiterer obsoleter Medien (@c), flüsternd-klagender Auslaufrillenchor (rashad becker), oder Kehraus in Presswerk (Cindytalk) — oder auch einfach ein nonchalant-knackiger Sequenztwist-Kopfnicker (herausragend: Goner) oder gar eine elektro-akustische Komposition, die sich Streicher, Harmonikas, Vokalisationen aller Art und was so auf dem Schreibtisch rumliegt in der elektronischen Pfanne brät, ohne sich an die Leine eines Rezepts binden zu lassen (Arturas Bumšteinas). Viele greifen die Klangwelt des Originals auf, mit Feedback und Delays, Brummen und Sirren, und lassen ihren Stücken Zeit, Stimmung und Wirkung zu entfalten. Die fällt insgesamt eher düster und kühl aus, was ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt — von Thema nicht unbedingt erzwungen. Alle Zehn präsentieren ihren Sound jedoch lecker, und an Pitas angehibbelt strömenden Dronebeitrag werde ich mir im Winter die Pfoten wärmen. multipara