Kunrad’s “Kleine Geluiden” reviewed by African Paper

“Kleine Geluiden”, das neue Album des niederländischen Künstlers Kunrad alias Koenraad L. de Groot, erscheint am 18. Februar bei Crónica als limitierte CD und digitaler Download. Die Veröffentlichung kompiliert Aufnahmen aus seinen Klanginstallationen und Performances der letzten sechs Jahre, in denen er, wie er es beschreibt, “die kleinen, oft überhörten Klänge unseres Alltags feiert und auf ein Podest hebt”. Kunrad, ausgebildet in elektronischer Komposition und interdisziplinärer Klangkunst, bewegt sich an der Schnittstelle von Musik, Kunst und Performance. Seine Arbeiten umfassen Maschinen, die Regen und Papier in Klang verwandeln, ein 50 Meter langes, von Menschen betriebenes Carillon oder Konstruktionen, die metallene Röhren durch die Luft schicken. Diese akustischen Momente, eingefangen mit wechselnden Mikrofon-Setups, sind nun erstmals als eigenständiges Hörerlebnis zusammengestellt.

“Kleine Geluiden”, dessen Titel auf deutsch “Kleine Geräusche” bedeutet, verbindet organische und mechanische Klangquellen zu einer dichten, detailreichen Struktur. Manche Stücke erinnern mit prasselnden, elektrifizierten Klängen an experimentelle ASMR-Techniken, andere vermitteln die physische Präsenz der ursprünglichen Installationen. Die Aufnahmen wirken dabei nicht dokumentarisch, sondern als offene Erzählungen, die die Vorstellungskraft der Hörerinnen und Hörer herausfordern. “Ich hoffe, dieses Album wird wie ein Buch sein, das einlädt, sich die Konstruktionen und Räume vorzustellen und neue Geschichten zu erfinden”, so Kunrad. Mit seiner minimalistischen, oft flüsternden Ästhetik fordert Kunrad zur aktiven Auseinandersetzung mit Klang auf: “Ein Mensch, der flüstert, ist besser zu verstehen als einer, der schreit”. In diesem Sinne ist “Kleine Geluiden” nicht nur eine Sammlung akustischer Eindrücke, sondern ein Raum für neue Wahrnehmungen und Deutungen.

via African Paper