“Meubles” reviewed by De:Bug

Meubles
Bei einem Titel wie “Meubles” fällt es schwer, nicht an Erik Satie und seine “musique d’ameublement” zu denken, also Gebrauchsmusik für den Hintergrund, Proto-Ambient im Sinne Brian Enos. Der litauische Komponist Arturas Bumšteinas nennt Satie zwar nicht als direkte Referenz, doch die programmatische Möbelmusik, die man auf “Meubles” hören kann, knüpft in ihrer Statik recht frei an ihr historisches Vorbild an. Bei Bumšteinas werden die Töne wie Bauteile oder Muster eigesetzt, sie verteilen sich als punktartige Strukturen in der Luft. Das nach einem Gedicht des antiken Dichters Hesiod benannte, von Bumšteinas gegründet Works and Days Ensemble spielt die einzelnen Elemente so stoisch, als kämen sie gleich aus einem Computer. Manche Parts haben durchaus schroffen Charakter — hier sollte man sich besser nicht hinsetzen —, alles in allem verbreiten die Instrumente aber eine nur mählich fremdartige “wohnliche” Atmosphäre: Mit diesen Tönen kann man es eine Weile aushalten. tcb