“X-RUN-4 Prismatique” reviewed by Westzeit

cronica113-2016_520
Ulrich Mitzlaffs phänomenale Cello-Etuden erscheinen leider nur als download, aber damit wenigstens überhaupt. “X-RUN-4 Prismatique” zeigt nämlich, was mit diesem Instrument jenseits Lindenbergscher Pubertätsphantasien oder purem Wohlklang möglich ist. Zwischen piccicato und reinem Lärm vermag der Mann seinem bundlosen 4-Saiter alle nur denkbaren Schattierungen in einer derart packenden Dramaturgie zu entlocken, dass einem fassungslos der Mund offen stehen bleibt. Rauh? Intensiv? Alle Adjektive sind zu schwach um auch nur annähernd auszudrücken, mit welcher Gewalt sich Mitzlaff durch sein Werkzeug sägt. Das Ganze wurde live in einer Halle an der Startbahn des Lissaboner Flughafens improvisiert, so daß externe Störgeräusche Teil des Gesamtkonzepts wie -kunstwerks werden. Als Gast: Paula Freire mit/an “footprints and construction steel”. Unglaublich! ***** Karsten Zimalla

via Westzeit