“Leise” reviewed by Bad Alchemy

Hinter FREIBANDs Leise (Crónica 026) vermutet man erst mal einen weiteren Segeltörn über den Stillen Ozean of Sound. Aber der Titel entpuppt sich als Anagramm von Elise, Frans de Waards Töchterchen. Der Künstler-Vater begegnet, ähnlich wie die in gleicher Lage befindlichen RLW, Rafael Toral oder Ekkehard Ehlers, der mütterlichen Alternative ‚Kapotte Muziek oder kaputte Beziehung. Kümmer dich gefälligst auch um deine Tochter!‘ denkbar lässig.

Wir machen zusammen Musik, da geht euch der Hut hoch. Elise, damals 3 Jahre alt, spielt (with a wide variety of musical and non-musical objects: sheets of metal, paper, sticks and other junk), und Vadder spielt mit (with contact microphones, processing etc.). Zu Belohnung darf er dann wieder los ziehen, sogar nach Boston, Reykjavik oder nach Setúbal, wo Frans die Produkte seines & Elisens Spieltrieb den Knispel-Aficionados als sedimentierte Lebenskunst unterjubelt. Die Soundwelt als Sandkasten, die Sublimation von Milch und Brei und Windeldüften, von Patschhändchen und Polypenärmchen und zentnerschweren Gefühlsbindungen in fein gesiebte Luft. Quietscht bei ‚Knippers‘ noch ein Gummientchen, summt es in der Folge gewohnt abstrakt, d.h. konkret. Elise wurde dafür zum dröhn-, bei ‚Paarden‘ auch pulsminimalistischen Geist, der die summenden und bitzelnden Freiband-Schwingungen und knarzigen Loops dämpft und sie kuschelweich und sanft macht. Doch hatte Frans de Waard, auch ohne Software und Elise, nicht schon längst eine Ader für Milch & Honig?

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