Kunrad’s “Kleine Geluiden” reviewed by Bad Alchemy

KUNRAD arbeitet als Klangkünstler in Den Haag mit Metall, Papier und Lehm und bei seinen Installationen etwa mit 1.000 kleinen Messingröhrchen, ins Wasser geworfenen Steinen oder Gummihämmern mit einer Brücke als Klang­skulptur. Das hört man als ‘Brass & Sand’, ‘Stones & Water’ und ‘Bridge & Hammer’ auf Kleine Geluiden (C 230), neben der 3-teiligen ‘Water & Paper Suite’. Als Feier der kleinen Dinge, als Ohrwürmer, die dem Stofflichen abgewonnen werden. Mit zu Beginn sandkornfeinem und hagelig perkus­sivem Zauber, beim Brückenschlag zuletzt in dongend schwankendem und trossig schellendem XXL. Am See unter summenden Insekten, zwitschernden Vögeln und Aquafau­na, drüber weg Flugzeuge, dran vorbei Züge, mit blubbri­gem und rauschend aufgewühltem Wellenwurf als ‘Wasser­musik’ mit Stock und Stein und bloßer Hand und finalem Crescendo, nach dem wieder Frieden einkehrt. Auch mit geknülltem, gerissenem Papier in großen, knistertauglichen Bögen und Säcken lässt sich ein Höllenlärm und blitzgewitt­riger Bühnenzinnober veranstalten, ein papierkriegeri­sches Hörspiel in drei Akten und ohne Worte. Akt 2 über­gießt das Papier wie mit Gießkannen mit regnerischem Prickeln, Plattern und Rauschen. ‘Convergent’ als 3. Part erhöht den Prickel- und Rauschfaktor zum Platzregen – ‘wie aus Eimern’. Nach 10 Min. lässt das nach, es plattern nur noch große Tropfen wie von der Traufe und patschen mo­noton zum verrinnenden Guss. [BA 128 rbd]