
Beim Anhören von David Lee Myers‘ „Terrenus” musste ich ein wenig an Brian Enos „On Land” denken. Wenn auch nur entfernt. Könnte das nicht eine Übersetzung in das Jahr 2025 sein? Für mich ergeben sich da durchaus Parallelen. Was denkt ihr dazu? Aber auch ohne diesen Verweis auf Eno ist die elektronische Musik von David Lee Myers sehr beeindruckend. Ich folge gern den verschlungenen Pfaden seiner Musik, die uns ins Unbekannte führen.
„Terrenus“ ist eine Erkundung rein elektronischer Klänge, und obwohl viel elektronische Musik als „Weltraummusik“ charakterisiert wird, lässt sich „Terrenus“ viel treffender als „Erdmusik“ beschreiben.
Dieses Album folgt ähnlichen Linien wie David Lee Myers‘ „Frontier“ (2022), das ebenfalls fest mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Es beschwört ferne, wolkenverhangene Landschaften und neblige Flussbetten herauf, und man kann sich leicht vage gezeichnete Karten vorstellen, die Entdecker durch diese undefinierten Gebiete führen sollen.
Myers ist bekannt für seinen Fokus auf Feedback-Prinzipien bei der Musikproduktion. Das kann zwar zu schrillen Kakophonien und Sirenengeheul führen, muss aber nicht, wie hier zu hören ist. Delays und andere Prozessoren werden über Matrix-Mixer mit ihren eigenen Outputs gefüttert, Samples werden aufgenommen und zufällig geloopt und mit verschiedenen anderen elektronischen Elementen zu weichen Klangteppichen aus abstrakten Klängen kombiniert.
via radiohoerer