Ausgangspunkt des Stücke dieses Albums ist der Klang von Stimmgabeln, deren sinusnahe Töne moderne Elektronik assoziieren und die doch gleichzeitig in der westlichen Musik tief verwurzelte, fast archaische Werkzeuge sind. Bernier hat zunächst Aufnahmen dieser Töne melodisch arrangiert, dann umspielen lassen von einem Duo aus Viola da Gamba und Violine, ihrerseits konzentriert auf lineare Schichtung, auf den Instrumentalklang selbst. So angenehm die zwischen alt und neu vermittelnde Musik ins Ohr geht, so schwer greifbar bleibt sie jedoch auch, denn Bernier fährt an Erweiterungen seines an sich strengen Konzepts allerhand auf, was sich an elektroakustischer Garnierung einfügt, schlichtes Kontaktmikroknistern und blechernes Klappern unbekannter Herkunft, auch virtuose Klangverschneidung, in der Streicher und Stimmgabeln zu Glocken und Synthesizern mutieren. Nie geht es jedoch entschlossen in eine Richtung, die einzelnen Fasern krümeln sich zunehmend in eine beredte und doch leere Melancholie hinein, die das Ohr ermüdet, und es ist ein bisschen schade um den Aufwand.