“Praxis” reviewed by Bad Alchemy

Cem Güney
Es wäre einer Resonanz auf diese mikroelektronischen Klangorganisationen eines türkischen Laptoppers sicher dienlich, wenn ich feinsinniger wäre als ich es bin. “A Phonetics Theme” und “Behold Now Bhikkus, The Sounds of Nada Yoga” nutzen afrikanische Phoneme bzw. gleichzeitig extrem verkürzte Vokale und einen langgezogenes A als konkreten Stoff für die soundartistische Vermittlung von synästhetischer Wahrnehmung im Raum-Zeit-Kontinuum. Persönlich ansprechend finde ich die melodiösen, sonoren, sanft geschwungenen Drones von “Undulations (dedicated to Janek Schaefer)”. “Visceral (In A Figurative Sense)” durchmischt ähnlich angenehmes Wellness-Gedröhn mit metalloidperkussiven Interpunktionen und kleinen “Störungen”, “Factitious Phobia” mischt einen schleifenden Loop aus Clicks + Plops zeitweise mit einer türkischen Sängerin aus dem Radio in der Nachbarwohnung und mit Pianotrillern. Es folgen das feine Knarzen, Brummen und Zwitschern von “Adaptionismus”, in das Funkstimmen sich einmischen, und das fein durchgepiepste und durchflatterte Titelstück, das in einem knackenden Locked Groove aufläuft. Bleibt noch “Somewhere Between The Middle” als tickendes Etwas, aus dem uhrwerkartige Rhythmik und weitere Automatenaktivitäten in Gang kommen. Nada MacBrahma.

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