“eins bis sechzehn” reviewed by De:Bug

eins bis sechzehn
Julia Weinmanns sechzehn Fotografien aus verlassenen und verfallenden Großhotelbauten an Touristenstränden erweitern Ryuji Miaymotos klassisches Ruinenthema um ein zusätzliches serielles Element, dem Sujet angepasst, das in Zusammenarbeit mit dem Grafiker Clovis Vallois brillant in die Form einer wunderbaren sechsteiligen Leporellofolge gegossen wurde. Und um einen Soundtrack, denn zu jedem Element dieser Serie hat Ephraim Wegner ein Stück erstellt, das sich ausschließlich aus Klangaufnahmen in den jeweils abgebildeten Räumen speist, in sparsamer Bearbeitung durch Filter und Granulierung. Die extreme musikantische Zurückhaltung – zu Hören sind Rauschen von Meer und Wind, dumpfes Dröhnen, Brummvariationen, dazwischen Vögel, gedämpfte Stimmen, Regen, Fahrzeuge, nur punktuell Interaktion mit Schutt und Resten installierter Technik, spiegelt das Verschwinden des funktionalen Orts, den Prozess der Verfremdung, kann mit der Kraft des visuellen Anteils dieses Gesamtkunstwerks allerdings nicht mithalten – und soll es wohl auch gar nicht. Das Paket als Ganzes ist einzigartig und stimmig.