“Never So Alone” reviewed by Sonic Seducer

Never So Alone
Als im März 2010 der isländische Vulkan Eyjafjallajökull ausbrach und damit den flugverkehr über Europa für einige Tage zum Erliegen brachte, gehörte Simon Whetham zu den Gestrandeten. Er nutzte die unfreiwillige Freizeit und streifte mit diverser Aufnahmetechnik durch Lissabon, um die Stadt und ihr Umland akustisch einzufangen. Dabei kamen nicht nur Mikrophone zum Einsatz, sondern auch ein elektromagnetischer Pickup und ein Radioempfãnger. Aus dem gewonnenen Material komponierte er sieben Tracks, die sich nahtlos aneinander reihen. In der ersten Hälfte dominiert eis trostloses bis bedrückendes Stimmungsbild. Men sieht Whetham vor seinem inneren Auge durch verlassene Häuserschluchten streifen. Im zweiten Teil wird das Material konkreter, man hört Maschinen, Stimmen, Regen, ein warmes Basswummern und rhythmische Strukturen heraus und die Stimmung hellt auf. Spätestens ab hier wird man Whetham gerne Gesellschaft leisten. Sascha Bertoncin