Wie schon mehrmals angedeutet, bewegt sich Ambient gerne in einem Art-Kontext und im Falle von @C wird diese Beziehung besonders deutlich. Das Cover des Albums „Ab Ovo“ zeigen unbearbeitete Puppen, solche die man im Fachhandel für Malerei findet und die angehenden Zeichnern als Grundlage für biomechanische Eigenheiten des Menschen darstellen. Nur sind diese Puppen auf dem Cover mit Schnüren versehen, die ein Puppenspieler braucht um Figuren zu bewegen. Daraus ergibt sich die erste Frage: handelt es sich bei „Ab Ovo“ um den Soundtrack zu einem Figurentheater? Auch die Musik eröffnet diesen Deutungsspielraum. Leise blubbernd gehen Klangflächen mit Geräuschkollagen Hand in Hand, bestens geeignet, menschliche Emotionen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Gut vorstellbar, dass dieser hohe Grad klanglicher Abstraktion den Zweck verfolgt, Publikum bei einer Aufführung zerrissene Emotionalität zu verdeutlichen, das bei einem Puppenspiel auf der Bühne gerade aufgeführt wird. Ansonsten handelt es sich um soliden Dark Ambient. Die angesprochenen Klangflächen werden nicht durch die einzelnen Stücke durchgezogen sondern verbiegen oder verschwinden hintern aufgesetzten Klangkollagen, die aus elektronischen Beeps und Blips bestehen, die ergänzt werden durch verfremdete akustische Elemente, wie zum Beispiel eine anklingende Gitarren- oder Celloseite. Diese Komplexität und der Hang zur Verfremdung der üblichen Hörgewohnheiten gibt „Ab Ovo“ eine eher beklemmende Note und dieses Element wird meisterlich vorgeführt, so dass man als Hörer eine Beklommenheit oder Unwohlsein in sich aufsteigen fühlt.
Schwere Kost aber hohe Kunst.
via Black