“The Wayward Regional Transmissions” reviewed by Music-scan

Die Fusion und Kreuzung verschiedener Musikstile und Genres ist ja nichts Neues, sondern vielmehr an der Tagesordnung im musikalischen Werken dieser Tage. Kaum noch jemand kommt ohne eine Genre- und Grenzüberschreitung aus und oft genug reicht dies schon als Legitimierung einer Veröffentlichung beziehungsweise eines musikalischen Entwurfs. Dass dies natürlich einer gewissen Lächerlichkeit aufsitzt, haben scheinbar bisher nur wenige bemerkt. Auch Ran Slavin versucht sich an einer Zusammenführung von eigentlich disparaten musikalischen Strömungen und gewinnt. Auf seinem neuen Album „The Wayward Regional Transmissions“ verbindet er auf sehr originelle und durchweg unpeinliche Art und Weise typisch abstrakten Glitch mit traditionellen Musikfragmente des Nahen Ostens. Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Mizrahit Musikerin Ahuva Orezi hat kreative Früchte getragen, die die Highlights dieses Albums ausmachen. Der Waschzettel spricht hier von „Oriental Abstract Spiritual Music“ und könnte damit sogar ausnahmsweise mal Recht haben, denn Slavins Soundentwürfe bleiben stets distanziert und abstrakt und lassen sich niemals in eine kulturelle oder geographische Verortung festschreiben. Es scheint, als ob Slavin die Dinge von einer gewissen Entfernung beobachtet und sie dann in einer neuen Dimension wieder aufgreift beziehungsweise rekontextualisiert. Die Veränderung die damit unweigerlich einhergehen, sind ungemein spannend und wer Glitchsounds insgesamt nicht abgeneigt ist, sollte hier definitiv ein Ohr riskieren.

Matthias

Leave a comment