“King Glitch” reviewed by Music Scan

Auch wenn der Albumtitel eine gewissen Nähe zu einem bestimmten Genre elektronischer Musik nahelegt, so bewegen sich die beiden Songwriter – ja, man sollte sie durchaus als solche sehen – in einem sehr viel eklektischeren und hybrideren musikalischem Feld, als dies der Begriff Glitch umreißen könnte. Hier darf es schon mal ganz ordentlich zirpsen und krachen und auch ein paar durchgängige Beats schleichen sich hier ein, die allerdings immer wieder rechtzeitig fragmentiert und in ihre Einzelteile zerlegt werden. So huschen auch schon mal leichtfüßige Electronica-Figuren vorbei oder man lässt sich auf eine harmonische Verortung durch verschiedene Tasteninstrumente ein. Selbstredend darf es auch ordentlich glitchen, keine Frage. Doch sollte man nicht den Fehler machen, dieses Album leichtfertig in diese Schublade zu pressen, in die sie im Prinzip gar nicht so wirklich passen will. Sicherlich sucht man hier die ganz großen musikalischen Ideen noch vergeblich, doch wer sich mit einer Platte abseits jeglicher Vermarktungsmöglichkeiten auseinandersetzen möchte, ist hier goldrichtig. Labels wie Staalplaat oder RRRecords schwirren dabei auch im Kopf herum, wenn man den Sound von Björgulfsson und Ohlsson umschreiben möchte. Man sollte dem Album jedoch die Aufmerksamkeit entgegenbringen, die es verdient hat und das ist die volle. Ansonsten bleibt das in der Tat nur hintergrundartiges Zirpen, Zischen und Kratzen. Es wäre schade drum.

Matthias

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