Im Gegensatz zu O.Blaats Album, bleibt dieses Werk nicht auf der Hälfte der Strecke zur vollen Dynamikinstanz liegen, denn hier tritt doch eine sehr viel breitere Vielfalt auf, die sich auch nicht scheut, hier und da ein paar Beats fallen zu lassen. Das lockert die ansonsten sehr fein gesponnen Klangteppiche angenehm auf und lässt die Tracks sehr viel besser im Fluss. So werden die vielfältigen Soundscapes immer wieder sehr geschickt durch feinfühlige und niemals plumpe Beats ineinander geführt und zusammengehalten. Diese größere Bandbreite an musikalischen Sprachen lässt sich wahrscheinlich unter anderem auch darauf zurückführen, dass hier immerhin drei unterschiedliche Köpfe am Werk waren und man dies definitiv hören kann. Es werden sehr geschickt, verschiedene Ästhetiken, Stile und Genre vermischt, die sich zugegebenermaßen schon recht sperrig gebärden, doch die Auseinandersetzung mit den Tracks lohnt allein deshalb allemal. So ist auch „Still Important…“ keinesfalls eine Platte, die nach großen Effekten oder Gesten greift. Im Gegenteil. Meist angenehm reduziert und doch mit der nötigen Komplexität versehen, erschließen sich die Tracks nach mehrmaligem Hören zunehmend. Auch ist das Album keinesfalls kalt oder übermäßig synthetisch geraten, wie das ja vor allem in der Elektronikecke schon desöfteren geschieht. Nein die Musik funktioniert auch hier auf einer emotionalen Ebene, die sich trotz konzeptioneller Überlegungen immer wieder erstaunlicherweise durchsetzen kann. Wenn man etwas Zeit und Geduld mitbringt, wie das im Prinzip bei jeder guten Musik der Fall sein sollte, wird man reichlich belohnt.
Matthias