“Lovely Banalities” reviewed by aemag

Lovely Banalities
Feldaufnahmen heutzutage nach eigenem Gutdünken zu verarbeiten ist lange kein Kunstgriff mehr, umso erstaunlicher mutet da Gintas K’s Titel von »lieblichen Banalitäten« an. Schätzt der eigenen Künstler seine Musik so gering ein, oder verweist der Name des Albums eher auf das vielbeachtete Verarbeiten diffuser Außengeräusche hin? Banal ist die Musik sicher nicht, dazu steckt zuviel Dynamik und Differenz in den Aufnahmen.

Während der Anfang recht lärmig beginnt, wird ab Stück 3 eher klar, wohin es gehen soll. Teilweise an Marc Behrens reduzierte Musik erinnernd, wird kein klanglicher Kniff ausgelassen, dem zugrundegelegten Material die nötige Bearbeitung zukommen zu lassen und sich dabei auch durchaus aus der üppigen Kiste zeitgenössischer experimenteller Ausdrucksformen zu bedienen. Kurgefasste Delays und Feedbacks bilden die sonore Unterlage mancher der 14 kurzweiligen Titel. Chords werden hinweggerafft und neu zusammngesetzt, Noiseinfluenzierte Versatzstücke werden durch digitale Berarbeitung zu verschmierten und klitterigen Klangmauern. Teilweise schwingt ein gewisser reduzierter Gestus mit, der sich auch in der Auswahl der klanglichen Bearbeitungsmöglichkeiten erschöpft. »Lovely Banalities« als Stück Nummer 10 wirkt da wie ein schöner Moment, der alles andere als banal wirkt- weil das Album sich einfach selber nicht zu ernst und wichtig nimmt. 5/5

via aemag

Leave a comment