Und plötzlich war da diese Stimmgabel. Nicolas konnte nicht aufhören den ganzen Tag daran zu denken. “Dieser Ton!”, dachte er immer wieder. Er besorgte sich noch eine. Und noch eine. Und wieder eine. Irgendwann war er völlig besessen. Er fand zwei Musiker, den Violonisten Chris Bartos, und Pierre-Yves Martel für die Viola da Gamba, und sagte den beiden, sie sollen einfach mal über den Ton dieser und jener Stimmgabel improvisieren. Er würde den Rest schon mit seinem Laptop machen. So fing es an. Zwei Jahre später war Nicolas endlich zufrieden. Er hatte eine CD erschaffen, auf der die Strings singen. Fragil und brüchig, dahingehaucht, whispering, wie der Wind an den Telegrafendrähten, zugleich blubbernd in einem dezenten sea of electronics sounds. Man darf sich von dieser leicht ironisch erzählten Geschichte nicht täuschen lassen. Das Resultat ist in seiner Reduktion und Stringenz von berückender, fast schon andächtigen Schönheit. Als würde am Ende der Geschichte eine Fee erscheinen und mit ihrem Zauberstab auf Nicolas Berniers Schulter klopfen und sagen: “Siehst du, so ist das tatsächlich mit sound & vision. Du musst den Weg stets bis ans Ende gehen.” Und Nicolas ist tatsächlich bis ans Ende des Geigenbogens gegangen. Für den vielleicht stimmigsten und schönsten Brückenschlag zwischen elektronischer und klassischer Moderne des Jahres 2011.