QUARZ ist nicht wirklich eine Band, sondern das Projekt von Alexandr Vatagin, der sich von Fall zu Fall vernetzt mit Nicolas Bernier und Alexander Schubert (electronics & samples), Stefan Némenth (synth) oder Martin Siewert (guitar, electronics, CX3) und speziell für Five Years on Cold Asphalt (Crónica 070~2012) auch mit Bernhard Breuer (drums) und Davin Schweighart (sampler). Der aus der Ukraine stammende Wiener unterfüttert diesen Verbund aus Tupolev-, Radian-, Sinebag- & Ember, Trapist- & Heaven And-, Elektro Guzzi- & Metalycée-erfahrenen Kollegen mit weiteren Electronics, Synths und Samples. In einem gut 34-min. Soundscape mischt Quarz geräuschhaft ambiente mit sublim harmonischen Ingredienzen. Klackendes und besenwischendes Drumming gibt dem träumerischen Klangfluss mit leichter Hand eine nicht nur elektronische Note. Der Duktus ist unhektisch, dazu ständig leicht verschleiert und daher mit geheimnisvoller Aura ausgestattet. Zarte Drones werden von ebenso zarten Gitarrensounds betupft. Dennoch wirkt das dezente Morphen nie meditativ, sondern suggestiv, besser gesagt, anziehend, lockend, als ein bezaubernder Leitfaden in ein unbestimmtes und wohl auch unbestimmbares Ichweißnichtwas. Der Sound schwillt zwischendurch an, aber gleich auch wieder ab. Ein Flugzeug überquert die Szenerie, die aber, trotz zwitschernder Vögel, zu vage bleibt, um sie zu fotografieren. Die arkadische Anmutung geht von einem Nicht-Ort aus, der hier allerdings utopisch codiert ist, nicht als Durchgangsort für Touristen oder den Wind (wie der ‘non-lieu’ im engeren Sinn). Neben Trapist und Radian darf man daher auch an Nonplace Urban Field denken, vor allem wenn zuletzt etwas von Paukentupfern getriebener Schwung aufkommt.