“Ab OVO” reviewed by Musik an sich

Ab OVO
Das aus Porto stammende Experimental Elektronik Duo @C existiert seit 2000. Sein neues Album AB OVO ist das Resultat einer Soundtrack Produktion die sie für ein experimentelles Puppenspiel der Portugiesischen Künstlergruppe Teatro de Maronetas do Porto kreierten und Aufnahmen.
Wie dieses Soundgebilde ein Puppenstück untermalen kann ist schwer Vorstellbar, aber es wird wohl funktionieren bzw. beeindruckt haben. Denn die elektronischen Klanglandschaften der Beiden sind höchst beeindruckend.
Auch sie spielen wie viele Ihrer Kollegen mit elektronischen Sounds die wie Rückkopplungen, Pfeifen und Zirren, Interferenzen und sonstiges klingen, jedoch verbinden diese sich unter dem Einsatz stets vorhandener dunkel dröhnender Sounds und elektronischer Bassklänge zu einer Art dunkler elektronischer Symphonie und bleiben nicht störendes Geräusch.
Auch beherschen die Beiden das Spiel von Laut und Leise. Mal puckern die Sounds unscheinbar und relaxed dahin, dann brechen Sie in wilde Eskapaden aus. Immer wieder formen sich melodische Passagen, welche die Spannung aufrecht erhalten.
Es tauchen auch melancholische und hochmelodische Fragmente, eingespielt mit traditionellen Instrumenten (Gitarren, Klavier und andere) auf, die wie Oasen in dem mitunter auch verstörenden elektronischen Klangbild wirken.
Somit schlägt das Duo z.B. im über 20 Minuten langem “100“ die Brücke zwischen Ambient Künstlern wie Mimir, Andreas Heemann und anderen zur Klangkunst und elektronischen Experimental Musik.
Gerade dieses Stück lädt eben mit diesen traditionellen Passagen, den klackenden und sehnsuchtsvollen Sounds zun Träumen und Relaxen ein.
Doch Vorsicht: hinter jeder Ecke kann eine Ãœberraschung warten.
Das Klangbild dieser Aufnahme ist ebenso perfekt ausgepegelt. Glasklar, perfekte Stereoeffekte und trotzdem nicht steril.

Ein sehr interessantes Werk welches sich auch für Neueinsteiger in das Feld der experimentellen Musik eignet.
Und eigentlich kann ich mir nach dem inzwischen 8. Oder 9. Hördurchlauf doch sehr gut vorstellen, wie ein Puppenspiel von dieser Musik, die schon allein interessante Bilder im Kopf erzeugt, untermalt wird. Wolfgang Kabsch

via Musik an sich