AB OVO (Crónica 085-2013) von @C bezieht sich auf OVO, ein Puppenspiel des Teatro de Marionetas do Porto, für das Pedro Tudela & Miguel Carvalhais die Musik entworfen haben. Für die CD-Version wurde das vorhandene Material revidiert und zu sechs neuen Tracks aufbereitet. Sie lassen einen eintauchen in das brodelnde, glitchende, zischende und rumorende, von Blitzen und flatternden Impulsen durchzuckte Bewusstsein, genauer, in das vierfach gespaltene Unterbewusstsein des nur scheinbar hölzernen Protagonisten. Das Gebrodel besteht nicht zuletzt aus verzerrten, zerrissenen und zermahlenen, In Lautpartikeln molekularisierten Stimmen. Es wirkt ziemlich gruselig, die Synapsen so zellnah bei der Arbeit zu belauschen. Eine Gitarre, gespielt von Tarn (João Santos?) liefert weiteres Klangmaterial, auf sogar beruhigende und wohltuende Weise, auch wenn das (Unter)-Bewusstsein eine chemoelektrische Tropfsteinhöhle bleibt. Von Erinnerungen bleiben nur Kalkspuren, Getröpfel und Gerinsel, knarzige und kaskadierend verhuschende Absonderungen und Ablagerungen. Sara Henriques beginnt dunkle, Im doppelten Sinn des Wortes dunkle, lusitanische Zeilen zu sprechen, die wiederum kaskadierend verhuschen. Gefolgt von einem nicht anspringen wollenden Getriebe. Als wäre der Protagonist eine mechanische Ente, ein Schachautomat mit Zündproblemen, ein Pinocchio, wie Ihn Winshluss Imaginiert hat, mit Jiminy Cockroach im Kopf, von Meeresbrandung überdonnert. Mit einem Bewusstsein, das eifrig R2-D2t, ohne in Gang zu kommen. Der Abschnitt ‘102’ (der Tracks ’98’ bis ‘103’) stagniert mit monotonem Getropfe, verstreuten Pianonoten und erratischen Rückwärtswooshes. ‘103’ ist ein einziges hyperkinetisches Flippern, Splittern und Rikoschettieren, das als stumpfmechanischer Puls endet. Wir sind nun mal keine stringenten Marionetten. Oder Flipperkugeln.