Noch eine Art Hörspiel, jedoch voluminöser, wattiger und wolkiger: das Projekt von Jorge Mantas steigt bevorzugt in vergangene Kunstwelten ein, um Verbindendes herauszuschöpfen, gleich ob Poe, Dante oder C. D. Friedrich. Diesmal ist es Marcel Proust geworden, dessen ’Recherche’ in den letzten Jahren eine Hauptinspiration für Mantas war. Die Idee, dass Liebe nur in Trauer gelebt werden kann, geht für ihn über den puren Ästhetizismus weit hinaus. Der lonely Laptop-Bastler sah sich sehr mit dem manisch-isolierten Schreiber verbunden, um die Fragmente der Realität mit dem Fokus auf die unerbittliche Konkretion der Affekte neu zu verbinden. Der Grundvibe dieses Audios ist ruhig, dicht und mysteriös, die Toncluster wandern zwischen Nebel und Klarheit hin und her wie Wolkenbänke, die sich verdichten und auflösen.