Electroakustischer Travelogue eines in Brisbane beheimateten Musikers und Medienkünstlers mit Stationen in Brisbane, Auckland, Adelaide, Bangalore, Budi Koti und Singapore. Was für Cook und Tasman einst Fahrten ins Ungewisse und in den Tod waren, ist für Leute von Heute nichts als touristisches Streunen, das an Städten und Landschaften schnuppert wie an den Blumentöpfen im Hinterhof. English, der immerhin mit Kollegen und Kolleginnen wie David Toop, Ami Yoshida, Tujiko Noriko, Oren Ambarchi oder dem Ensemble Elision gearbeitet hat, gehört zu den Reisenden in Sachen globalisierter Electronica. Als Souveniers bringt er verschlafene, träumerische Drones mit, die er als ‚virtuelle Landkarten‘, als ‚Raum zwischen den Beats‘ beschreibt und die weniger äußere Eindrücke reflektieren als den atmosphärischen, innerpsychischen Nachhall von ‚Er-fahrung‘. Mit Gitarre, Computer, Kassetten und Turntables schichtet er Dreamscapes, oft von einer körnigen, knirschenden Oberflächenstruktur. Manchmal meint man noch Reste der Außenwelt wahrnehmen zu können, Grillengesirr und Vogelgezwitscher, aber sie sind eingebacken in langsam dahin driftende, menschenleer vor sich hinbrütende Bassdröhnwellen oder knisternde Schallplattenauslaufrillen. Und vielleicht ist es auch nur Kurzwellengewisper, statisches Rauschen, die auralen Staubwolken, die jeder Schritt über diese Traumpfade aufwirbelt. Englishs bisheriges Å’uvre kreist immer wieder um die gleichen Motive – Ghost Towns, Overland, Transit, Plateau. Immer durchstreift er Landschaften der Imagination oder der Erinnerung, ins Irreale getauchte Zonen, Küsten, gegen die das Traummeer anbrandet. Er könnte dort Colin Potter & Darren Tate begegnen oder dem Mirror-Team, Seelenverwandte, die sich ähnlich in die Welten hinter dem Spiegel und zwischen den Beats teleportieren können.