Next Friday, March 20th, Monty Adkins and Stephen Harvey will present the “Unfurling Streams†box set and album at the Coffee Kabin in Huddersfield. Starts at 8PM!
Alexander Rishaug reviewed by HHV
In den ersten fünf Minuten von Alexander Rishaugs »Ma.Org Pa.Git« steht ein schwerer Bass-Akkord wie eine vibrierende Wand im Mittelpunkt der Musik. Die Lautstärke schwillt an, der Klang wird in den Obertönen moduliert, ist warm und raumfüllend und bricht schließlich ab. Geräusche geschäftig klappernder Orgel-Mechaniken schieben sich in den Vordergrund und werden bald von angeblasenen Tönen und Akkorden einer alten Kirchenorgel und schwebenden Feedbacks und Interferenzen einer elektrischen Gitarre begleitet, die ebenso warm und meditativ über einen Röhrenverstärker erklingt. Der norwegische Sound-Artist Alexander Rishaug stellt dazu den weiten Raum der niederländischen Kirche, in der diese Aufnahmen entstanden, sozusagen als drittes Instrument neben die ungewöhnliche Kombination seiner beiden Klangerzeuger. Es entsteht der Eindruck, als würden sich die Instrumente gegenseitig beeinflussen, als würde die Orgel die Gitarrensaiten und der Sound des Verstärkers die Orgelpfeifen in Schwingungen versetzen. Erst gegen Ende des Tracks werden die Orgelpfeifen dann wirklich über die Tastatur gespielt. Track zwei ist ein viertelstündiger Drone wiederum aus Bassfrequenzen und Obertönen, der im Laufe der Zeit verzerrter wird und mehr Gitarren-Anteile zu haben scheint als der erste. Die Klänge auf »Ma.Org Pa.Git« wirken archaisch und rituell, gleichzeitig aber sehr entspannend und beruhigend. Durch digitale Bearbeitung erreicht Alexander Rishaug schließlich, dass die Klänge unkenntlich ineinander verschmelzen und dadurch dem Hörer nicht immer klar ist, wann welches der beiden Instrumente zu hören ist. Das macht die Musik noch spannender und kompakter. Ein wirklich fesselndes Experiment.
Andreas Brüning
via HHV
New podcast: Gintas K & Gys
“Respiroâ€, an installation by @c, in Porto
“Respiro†(Breath), an installation by @c (Pedro Tudela and Miguel Carvalhais), will be shown at the gallery oMuseu at the Faculty of Fine Arts of the University of Porto, from March 12 to 27.
“Respiro†is developed from the mapping of networks of relations, residues and reverberative effects. A modular structure recalls the apparent urban self-similarity, concealing individual micro-variations that are articulated in circuits of confrontations, dialogues and tensions from where a complex and dynamic composition emerges. “Respiro†was a commission of Jardins Efémeros for the “Ears to the City†sound installations program included in the Invisible Places / Sounding Cities symposium and exhibition. It was shown in Museu Grão Vasco, Viseu, from July 11 to 20, 2014.
“Unfurling Streams†reviewed by Amusio
Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss? Anders als der französische Kinokassenerfolg aus vergangenen Zeiten, scheint der britische Komponist Monty Adkins diese Gleichung auf seiner neuen Arbeit tendenziell bejahen zu wollen. Denn Unfurling Streams (Crónica, ab 25.März), mäandert der musikalisch nachgezeichnete Lebenslauf auf höchst angenehm Weise träge und von den Unbillen der Existenz scheinbar unbeeindruckt durch die ihm vom Schicksal auferlegten Topographien.
„For whatever we lose (like a you or a me), it’s always our self we find in the sea“ – diese muntere Zeile E. E. Cummings’ hat Monty Adkins seiner durchdringend kalmierenden Meditation übers Wesen und Werden vorangestellt. Wer sich darauf einlässt, der erhält mit Unfurling Streams ein phasenweise – dann doch – geradezu unfassbar ergreifendes Bekenntnis zum Epikureismus.
Gemächlich verschiebende organische Texturen, garniert mit einer generösen Vielzahl von sachdienlichem Zierrat (vornehmlich aus dem zu schlagenden Segment wie Gong oder Glockenspiel). Ein gestrenger Kollege vom Schlage eines Thomas Köner würde die von Monty Adkins interpretierten Amalgame vom Fluss und dem Fließen wahrscheinlich als zu schönfärberisch und zu konkret hinsichtlich einer idealisierenden Auffassung ablehnen.
Sich zurücklehnen und sich den Unfurling Streams ganz und gar hinzugeben, ist freilich eine ganz andere Sache, die zudem mit den Arbeiten des australischen Malers Stephen Harvey im Artwork auch optisch, eben, zu gefallen weiß.
Stephan Wolf
via Amusio
“Unfurling Streams†is now available for pre-order and will be released March 25.
Futurónica 135
Episode 135 of Futurónica, a broadcast in Rádio Manobras (91.5 MHz in Porto, 18h30) and Rádio Zero (21h GMT, repeating on Tuesday at 01h) airs tomorrow, March 6th.
The playlist of Futurónica 135 is:
- Gintas K, Blind Man Tales (2014, Blind Man Tales, Bôłt)
- R/S, Chicago I (2011, USA, Pan)
You can follow Rádio Zero’s broadcasts at radiozero.pt/ouvir and Rádio Manobras at radiomanobras.pt.
Limited edition box set of “Unfurling Streams†now available for pre-order
Along the CD and digital versions, a Deluxe Special Edition of only 24 handmade boxes containing the CD and twelve 10″ x 8″ original photographic prints by Stephen Harvey is now available for pre-order through cronica.bandcamp.com.
“Unfurling Streams†reviewed by Skug
Skug has published a lengthy review of Monty Adkins’s “Unfurling Streams†and other releases under the title “Renegades of Ambientâ€, written by Curt Cuisine.
Soon in Crónica: Porcje RosoÅ‚owe’s “Insects 4-7â€
“Insects 4-7†reviewed by Amusio
Porcje Rosołowe (dt. Suppenfleisch) ist das Projekt der polnischen Ingenieure von „manufactured reality“ und vorherigen Glitch-Improvisatoren Lech Nienartowicz und Mateusz Wysocki (aka Fischerle). Und Insects 4 -7 (Crónica, ab 17. März) bereits der zweite Teil einer Werkreihe, mit der sie dem vermuteten (oder auch schlicht imaginierten) Klangkosmos der Kerbtiere vorgeblich auf den Grund gehen. Wer jetzt denkt, er könnte nun den Gottesanbeterinnen beim Ave Maria lauschen, darf sich getäuscht sehen.
Denn wie bereits angedeutet, fabrizieren Porcje Rosołowe umgekehrte Field Recordings. Das heißt, sie reduzieren ihre Klangerzeugnisse auf die bare Vermutung, wie sich die Bewegungsabläufe, die physischen Vorgänge sowie die internen Kommunikationsmuster von Insekten anhören könnten. Was sie dabei scheinbar reproduzieren, ist also nicht das Ergebnis hochsensibler Miniatur-Mikrophone, sondern entstammt ausschließlich der eigenen Imagination.
Das Album weckt Erinnerungen an das ähnlich veranlagte Projekt Insect Musicians von Greame Revell, nur dass der inzwischen zum Hollywood-Score-Autor avancierte Ex-Experimentalmusiker (SPK) seinerzeit weitaus gröbere Verfahren angewendet hat, um das was kreucht und fleucht zum organisiert-manipulierten Klingen zu bringen.
Porcje Rosołowe dringen vergleichsweise tiefer in die Materie ein, wobei unklar ist, inwieweit sie sich überhaupt mit den Eigenarten der von ihnen auserwählten (observierten?) Spezies – Gryllotalpa Talpa, Mantodea Chorda, Metua Tympanis, Serpentinus Fascia (schönes Pseudonym, gell?) – vertraut gemacht haben. Oder ob das Duo allein auf seine inneren Stimmen vertraut, die ihm die Annäherungsversuchsanordnungen vorgeben. Unerhört ist das Ergebnis allemal, zudem steht es als Gratis-Download zur Verfügung.
Stephan Wolf
via Amusio
“Insects 4-7†will be released on March 17.